In unseren Farmküchen wird nicht nur die Marula-Frucht, sondern jetzt auch die Nuss verwertet. Erfahren sie mehr über diesen einzigartigen Baum und seine Nutzung.
Ein Wahrzeichen der Botanik auf Ghaub.
Schon seit langem gilt die Marula als wichtige Nahrungsquelle für Mensch und Tier auf dem afrikanischen Kontinent. Die Frucht hat einen hohen Protein- sowie Vitamin C Gehalt und wird auf Ghaub für die Verarbeitung von verschiedenen Farmprodukten genutzt.
Der Baum wächst bis zu 15 Meter hoch, hat eine schuppige Rinde und bildet eine rundliche Krone. Es wird zwischen männlichen und weiblichen Bäumen unterschieden (Diözie). Die Früchte erreichen die Fruchtreife zwischen Januar und März. Bekannt ist hierbei, dass die duftenden und häufig schon gärenden Früchte des Baumes gerne von Elefanten gefressen werden. Daher auch der geläufige Name „Elefantenbaum“. Vielleicht besteht hier ein möglicher Zusammenhang zur berühmten Elefantengravur von Ghaub. Zu den Gravuren selber ist ein eigener Newsletter geplant – bleiben sie gespannt!
Säfte, Gelees und Marmeladen
Auch bei uns wird ein Teil der Früchte bereits beim Abernten frisch gegessen. Das Fruchtfleisch wird danach vom Kern getrennt und zu Säften, Gelees und Marmeladen verarbeitet. Der Kern selber enthält drei kleine Nüsse, welche frisch oder geröstet gegessen werden können. Hierbei wird in Handarbeit jeder Kern behutsam geknackt, um an das Innere zu gelangen.
Die Nuss ist reich an Fetten und Öl. Letzteres wird ausgepresst und in unseren Küchen als Speiseöl sowie Salatdressing verwendet. Ein besonderes Geschmackserlebnis für die Gäste von Ghaub und Waterberg Wilderness. Marula-Öl ist dabei eine hervorragende und lokale Alternative zum immer teuerer werdenden Sonnenblumöl. Ein traditioneller Stampfer aus Holz wird bislang genutzt, um an das Öl zu gelangen. Im Norden Namibias ein weitverbreitetes Werkzeug, um Mahangu (Hirse) und Mais zu zermahlen. Überlegungen bestehen bereits, um in eine maschinelle Ölpresse zu investieren.
Überblick über die Baumpopulation
Um einen besseren Überblick über die Baumpopulation zu bekommen, hat die Agronomin Nadia Löffel mithilfe von Caroline Rust die Marula-Bäume auf Ghaub kartiert, vermessen und anschließend das Geschlecht des Baumes bestimmt. Auf verschiedenen Routen wurden 281 Bäume kartiert. Es wurden hierbei nur Bäume vermessen, welche auch leicht zu erreichen – maximal 100 m von der Straße entfernt – sind. Mittels GPS-Gerät wurden die Koordinaten aufgenommen und der Umfang des Baumes jeweils 1 m über dem Boden gemessen. Das Geschlecht konnte nach dem Aussehen bestimmt werden: trägt der Baum eine Frucht (weiblich) oder einen Blütenstand (männlich).
Aus dem Bericht geht hervor, dass die Geschlechtsverteilung ausgeglichen ist: 146 männliche und 135 weibliche Bäume. Ferner geht hervor, dass der Baumumfang im Durchschnitt 158 cm entspricht. Die vermessenen Bäume wurden als gesund und die Population als stabil eingestuft. Ein sehr erfreuliches Fazit für Gast und Tier auf Ghaub! Wir bedanken uns bei Nadia und Caroline für die Bereitstellung ihrer Bild- sowie Recherchematerialien. Aufgrund der limitierten Bilderauswahl in diesem Newsletter konnten wir nicht alles zeigen. Wir empfehlen unseren Social Media Kanäle zu folgen um einen weiteren Einblick in die Recherche zu erhalten.
Der Marula-Baum birgt noch viel Potenzial für die landwirtschaftliche Produktion auf Ghaub. Die bestehenden Gastbetriebe von ONE Namibia können hierbei optimal als Absatzkanäle für allerlei Marula- und Farmprodukte genutzt werden. Auf den Geschmack gekommen? Machen sie mit und werden sie ein Teil vom großen Ganzen.